Regenzeit und Freundin-Besuch!
Portugal im Regen. Das hatten wir bisher so nicht erlebt und auch nicht erwartet. Während Micha fast jeden Tag im Regen seinen Caminoweg völlig durchnässt wandert, ist es hier in der Nähe von Quarteira und Loulé auch nicht viel trockener. Mit dem Unterschied, dass ich ein warmes, trockenes Knuffel habe, nicht im Regen wandern muss und mit meiner Freundin Lorena trotz allem eine nette und abwechslungsreiche Zeit verbringen kann. Wir haben in der kurzen Zeit, die sie mich hier in Portugal besucht, trotz allem viel Schönes erlebt und gesehen. Das könnt ihr hier im Blog lesen und euch gerne anschauen. Viel Freude dabei.




Schon am Ankunftstag von Lorena, die vom Flughafen Faro mit einem Mietwagen kommt, bewölkt sich der Himmel dramatisch. Das späte Frühstück nehmen wir noch draußen ein. Kurz darauf verziehen wir uns ins Knuffel, weil es heftig regnet. Lorena begrüßt mich mit einem tollen T-Shirt, auf dem wir beide “verewigt” sind. Schließlich kennen wir uns seit 1968, unserer Grundschulzeit. – Zwischendurch gibt’s dann doch noch Sonnenschein und wir nutzen dies, um mit dem kleinen Fiat 500 zum Strand nach Quarteira zu fahren. Lorena ist begeistert und freut sich sehr. Ich mich auch, nicht nur über Lorena, sondern wegen Sonnenschein. Wir bleiben bis zum 🌞-Untergang.





Schon beim Rückweg zum Campingplatz bemerkt Lorena, dass der Fiat sich irgendwie komisch anhört. Kaum gestoppt, sehen wir das Malheur: der Kleine hat ‘nen Platten.🫣 Am Abend können wir eh nichts mehr machen, es ist dunkel und beginnt wieder zu regnen. Tags darauf erfährt Lorena von der Leihfirma, dass wir entweder das Reserverad wechseln müssen, und in Faro einen neuen richtigen Reifen bekommen; oder wenn sie hierher kommen, wir 150 € dafür zahlen müssten. Wir entscheiden uns für Variante 1. Jorge ist so nett und hilft beim Rad wechseln. Dann also ein Trip nach Faro. Gut, dass es nur ca 30 Minuten entfernt ist.





Wir bekommen statt neuem Reifen ein anderes Auto, wieder einen Fiat 500 und diesmal klappt alles. Leider hat es auch in Faro viel geregnet und alles ist voller Pfützen. Dennoch beschließen wir eine kleine Tour durch Faro zu machen. Da ist es praktisch, dass gerade noch ein Bimmel-Bähnchen am Hafen bereit steht. Für 4 € p.P. im Trocknen und bißchen Sightseeing hat sich ein wenig gelohnt. Denn als wir zurück am Hafen ankommen, lässt sich auch die Sonne mal wieder blicken. Faro hat ziemlich viele kaputte Häuser und insgesamt erscheint uns dieser Teil der Stadt als relativ arm. Doch ein paar nette Bauwerke gibt es zum Fotografieren und oben auf den Dächern sehen und hören wir Störche.











Wir gönnen uns einen Kaffee/Kakao to go, essen “Pastei de Nata” (süße Spezialität aus Portugal) und flanieren noch bis zum Sonnenuntergang herum.






Wer glaubt, in Portugal dem Karneval zu entfliehen, der täuscht sich. In Loulé findet seit Jahren einer der größten und schönsten Karnevalsumzüge an der Algarve statt. Seit 1906 gibt es hier den Karnevalsumzug. Es heißt, portugiesische Einwanderer haben im frühen 18. Jh. den Karneval nach Brasilien gebracht. Wir haben auf den trockensten Tag gewartet und schauen uns den schönen und bunten Zug an.























Wie auf den Fotos zu sehen, sind auch hier weltliche und politische Themen dargestellt. Trump mit der Mauer von Mexiko, Fußballstar Ronaldo, das Thema Müll im Wasser und einiges andere mehr. Jeder Wagen ist herrlich dekoriert und die tanzenden Fußgruppen mit den brasilianisch aussehenden herrlichen Kleidern sind ein wunderschöner Anblick. Später schauen wir noch ein wenig von der netten Stadt Loulé an. Hier noch ein kleines Video vom Karneval:












Mit Lorena kann ich so richtig toll Spaß haben. Wir erfreuen uns immer an vielen Gesellschaftsspielen. Auch wenn Lorena sehr oft verliert (sorry, Lorena 🫣), macht sie immer wieder gerne mit. Favorit ist gerade das passende Fliesenspiel “Azul”. 😉 Dann haben wir beide kreative Phasen: sie strickt, löst Kreuzworträtsel, bastelt für ihre Enkelinnen, ich klebe Azulejos, kreiere Armbänder und Ketten, bastel mit Muscheln, nähe Taschen und Kissen aus portugiesischen Stoffen, häkel mit Videotape. Vieles davon verschenke ich.






Man muss die wenigen sonnigen Tage hier voll nutzen, denn sie sind selten. Inzwischen ist in Deutschland der Frühling eingekehrt mit teilweise 20°C Temperaturen, während sie hier an der Algarve mehr und mehr zu sinken scheinen. Oftmals klettert die Tagestemperatur nur bis ca 13 °C, es ist stürmisch und vor allem stets so nass, dass alles voll rotem Matsch und vielen Pfützen ist. Wir weigern uns im Knuffel zu heizen, aber irgendwie hatten wir uns das anders vorgestellt. Wenn dann mal an einem Tag die Sonne 🌞 scheint, fahren wir flott zum Meer. Im kleinen Ort Carvoeiro ist es am feinen Sandstrand besonders schön. Man gelangt vom Parkplatz aus nur über einen sehr engen Tunnel und Treppenabgang zum Strand. Doch es lohnt sich sehr. Lorena ist sogar richtig weit geschwommen, mir war es etwas zu frisch. Hier seht ihr das herrlich blaue Meer im Sonnenschein:








Später erklimmen wir noch die Felsen, weil wir in der Ferne einen Leuchtturm gesehen haben. Der Weg entpuppt sich als Wanderstrecke für Extrem-Sportler. Dieser Weg, wenn überhaupt als solches zu bezeichnen, ist teils sehr nass und rutschig und es gibt hohe scharfe Felsen zu erklimmen, aber irgendwann ist es geschafft. Wir allerdings auch. 🫣 Als unsere Schatten länger werden, als wir selbst, kehren wir zurück, stolz über uns und mit warmen Gedanken an diesen schönen Tag.










Täglich wird der Regen mehr und die Pfützen vor dem Knuffel tiefer. Wir müssen dennoch zum Waschen raus gehen zum Waschplatz des Campingplatzes, denn unser Knuffel-Becken wurde ausgebaut. Vor einiger Zeit passierte ein dummes Missgeschick und eine ätzende Flüssigkeit beschädigte unser Waschbecken im Bad. Jorge versprach uns zu helfen. Er restauriert und repariert alte Wohnwagen, daher war er hierfür der richtige Ansprechpartner. Farbe gekauft (Bootslack), Becken abmontiert und Jorge machen lassen. Allerdings hat auch er nicht mit diesem nassen Wetter gerechnet und es dauert, bis die Farbe getrocknet ist. Irgendwann baut er uns das fertige Becken ein. Und ich verziere das Drumherum noch kreativ.





Zwischen mehreren Schauern fahren wir in ein Einkaufszentrum und gehen dort u.a. ins Kino. Als wir raus kommen ist auch mal wieder etwas Sonne da.


Ein Besuch in der Altstadt von Albufeira rundet unsere längeren Ausflüge mit dem Fiat ab. Mit einem Wohnmobil wäre es schier unmöglich gewesen die schmalen Straßen zu fahren. Lorena meistert dies sehr gut, auch wenn man oftmals gar nicht sehen kann, wo es weiter geht. Wir flanieren mal mit und ohne Regen durch die Altstadt bis zum Strand. Dieser lädt allerdings gerade gar nicht zum Verweilen ein. Es gibt jede Menge Restaurants und noch mehr Souvenir Shops. Die Kirchen sind alle geschlossen, so können wir sie nur von außen betrachten.











Und schon ist die Zeit fast wieder vorbei. Lorena muss zurück nach Faro und mit dem Flugzeug zurück nach Deutschland. Gerade hätte ich fast Lust mitzufliegen, wenn es dort wärmer ist. Es ist sehr traurig, was mit unserer Welt passiert. Nichts läuft mehr richtig, es gibt keine richtig kalte Winter mehr, der Frühling wird immer nasser und kälter, die Sommer meist immer heißer und irgendwie weiß man nicht mehr wohin man noch reisen kann. Nun, ich will nicht klagen. Denn wir können immerhin noch reisen. Praktischerweise scheint am letzten Tag, bevor Lorena Abreise, die Sonne herrlich. Auf zum Strand, Sonne genießen und ein leckeres Eis zum Schluß.





Dann verabschiede ich herzlich meine Freundin und wünsche ihr eine gute Heimkehr. Danke, Lorena für viele nette Tage mit dir. Bis bald.❤️


Ich warte unterdessen auf Micha, der auch bald zurück kommen wird. Davon berichtet er im nächsten Blog. Fühlt euch gedrückt von Su(sanne) im Knuffel ☔️🫣

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