Auf dem Weg nach Süden, der Sonne hinterher…frei nach dem Lied konnte es endlich losgehen. Gleich nach den Weihnachtsfeiertagen fuhren wir über Belgien Richtung Frankreich. Hier im Blog lassen wir euch (nachträglich) teilhaben an den Orten, wo wir hielten, nächtigten und was wir uns angesehen haben. Habt viel Freude mit den Fotos und vielleicht wird es euch warm beim Anschauen. Das wünschen wir allen Daheim gebliebenen. (Und allen anderen auch.)
Relativ schnell waren wir in Frankreich, nachdem wir durch ein total vernebeltes Belgien fuhren. Zwischendurch kurzes Rasten zum Pinkeln, etwas essen und Beine vertreten. Hierbei sahen wir das größte Wildschwein, gebaut aus Stahl. Obelix hätte hier sicher seine wahre Freude daran. Das Wildschwein ist fast 10 m hoch, 14 m lang und 5 m breit. Es besteht aus 50 Tonnen Metall und 6,5 Tonnen Schweißmaterial. Erbaut wurde es vom Bildhauer Erik Sléziak 1983 und war 1993 fertig. Der Name des wilden Schweins setzt sich zusammen aus den beiden Namen der Eltern von Erik: Woidouche und Nicole= Woinic.
Unser erster Stopp in Frankreich: der Ort Troyes, den wir aufgrund der späteren Ankunft und des ebenfalls dortigen Nebels nicht weiter besuchten. Aber wir hatten eine herrlich ruhige Nacht im Knuffel. Auch in der weiteren Ardenne war es sehr neblig und nur selten kam ein wenig Sonne hervor.
Ich hatte vorher schon eine kleine Route geplant, mit eventuellen Stellplatz Alternativen. So landeten wir erneut auf einem anderen Platz, weil der geplante voll war, oder in diesem Fall gar nicht mehr existierte. Es war ein total kleiner fast menschenleerer Ort Bruère-Allichamps, irgendwo ein paar Kilometer hinter Bourges. Jedoch gab es einen kleinen Burgturm und etliche alte verlassene, teils verfallene Häuser. Wir standen ganz alleine im Nebel am Fluss Le Cher.
Unser nächster Stopp war Millau, eine mittelgroße südfranzösische Stadt. Sie hat viele Kirchen, liegt am Fluss Tarn und ist vor allem berühmt für die lange Brücke/Viadukt von Millau. Bei unserer Ankunft schien die Sonne und wir genossen die ersten paar sonnigen Stunden im Park.
Millau hat viele kulturelle Angebote und insbesondere mehrere Schulen für Art/Kunst und Theater. Das sahen wir auch an der kreativen Innenstadt. Vom Berg flogen jede Menge Paragleitflieger und hier genehmigte ich mir mein erstes französisches Crêpes. Es gibt ein altes Waschhaus aus dem 18. Jh. und andere historische nette Gebäude. Von der alten Brücke “Pont Lerouge”, die über den Tarn führt und dem Aussichtspunkt des Brückenhauses hatten wir einen tollen Blick bis zum Viadukt von Millau. Das Wasser des Tarn ist herrlich klar.
Das Viadukt von Millau, eine 2,4 km lange Schrägseilbrücke von Norman Foster und Michel Virlogeux, ist mit 343 m eine der höchsten der Welt und höher als der Eiffelturm. Beim drüber fahren zahlt man allerdings eine ziemlich hohe Mautgebühr.
Und plötzlich überquerten wir ruck zuck die spanische Grenze. Auch hier hatten wir beim ersten Stopp Pech, denn der Platz in der Nähe von Girona und relativ bald nach der Grenze war rappelvoll. Auch zwei weitere Plätze, die wir anfuhren waren überfüllt. Das waren meine alternativen Plätze. Nun rief ich sicherheitshalber bei einem weiteren Platz an, denn es begann bereits zu dunkeln. Juhuu, dank unseres kleinen Knuffels, bekamen wir den letzten kleinen Platz reserviert. Tatsächlich waren wir schon mal vor 2 Jahren dort in Palamós am Meer.
Froh über den freien Platz, eine heiße Dusche und vor allem einer wärmeren Sonne 🌞 machten wir uns tags darauf gleich mit den Rädern auf zum Strand. Ganz so mutig komplett ins Meer zu gehen war ich dann doch nicht. Aber immerhin mit den Füßen. Und wir genossen die Sonne am Strand im T-Shirt; anschließend im Restaurant am Strand den heißen Kaffee, bzw Tee.
Unterwegs sahen wir typische spanische Gewächse und Plantagen. Je nach Region gab es Mandarinen Bäume in Massen, dann jede Menge Felder mit Artischocken. Später kamen karge Kakibäume mit noch einigen nicht abgeernteten Früchten, dann sahen wir Zitronen/Orangenplantagen und zwischendurch Olivenhaine. Auch Mandelbäume noch ohne Blüten erkannte ich. Man könnte sagen, das ist das Land in dem Milch und Honig fließt. Nun ja, dies vielleicht nicht, aber das sind die Früchte, die es bei uns im Winter zu kaufen gibt und die Spanier (besonders billige Plantagenarbeiter) bekommen dennoch vermutlich viel zu wenig Geld dafür.
Na, ihr Spanien-Liebhaber, wieder erkannt? Die schöne Stadt Peñiscola begeisterte uns erneut und auch hier standen wir auf dem selben Platz wie vor zwei Jahren. Der Stellplatz Betreiber erinnerte sich noch an unser TrauMobil, als wir ihm das Foto zeigten. Klar, dass wir wieder mit den Rädern zur Altstadt fuhren und die traumhafte Aussicht aufs Meer genossen. Auch “Papa Luna”, die Skulptur des einstigen Mond-Papstes blickt noch immer von seiner Burgmauer herab. Der Rest ist einfach nur schön, auch ohne Worte.
Da wir gut in der Zeit waren, machten wir einen Abstecher ins Gebirge. Bei Lorca war leider auch alles überfüllt, vermutlich weil am 6. Januar in Spanien der Dreikönigstag als Hauptfest von Weihnachten besonders gefeiert wird. Es ist Brauchtum an diesem Tag die Geschenke zu überreichen. Alle Geschäfte sind geschlossen (sonst sind sie sogar Sonntags geöffnet). Wir nächtigten auf einem kleinen familiären Platz zwischen Olivenbäumen außerhalb von Lorca.
Am folgenden Tag fuhren wir weiter aufwärts, immer höher entlang an etlichen Bergen, teils rötlich, wie Spaniens Erde, bepflanzt mit Olivenbäumen, bespickt mit wenigen Häusern, spitz und zackig, und in der Ferne sogar mit Schnee darauf. Und die Temperaturen sanken rapide. Die Sierra Nevada zeigte sich uns von ihrer ganzen Kargheit, Vielfalt und Schönheit.
Und dann waren wir angekommen: in Andalusiens großen schönen Stadt Granada. Davon berichten wir im 2. Teil unserer Fahrt auf dem Weg der Sonne entgegen. Bis bald also, eure SuMi und Knuffel. 🫶
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