Oh ja, endlich einmal wieder Meer. Nach den vielen heißen Wochen hab ich mir das verdient. Darauf freue ich mich schon besonders.* Jedoch geht’s vorher noch kurz mit einem Abstecher zur Donau und dem berühmten Donaudelta. Und schließlich irgendwann befinden wir uns tatsächlich in der Walachei. – *Was wir nun wirklich erlebten und sahen, steht in diesem Blog. – An all diesen Orten entstanden natürlich wieder viele schöne Bilder, auch solche, die zum Nachdenken anregen. Viel Freude beim Ansehen.
Es geht über die Donau Richtung Donaudelta ganz nah an der Grenze zu Moldau. Während die Donau zum Glück gut gefüllt ist, sind einige andere Flüsse ausgetrocknet, so trocken ist das Flußbett, dass sogar die Pferde und Ziegen darin grasen.
Angekommen im Ort Murighiol finden wir zunächst einen Campingplatz mit einem Pool. Super, da kann ich mich schon mal ein wenig erfrischen. Leider können wir hier nur 2 Nächte bleiben, da sich vorher eine Großgruppe Camper angemeldet hatte.
Wir wechseln auf den im selben Ort befindlichen kleinen Campingplatz “Dan Fisherman” (Dan Pescarul). Es ist ein schön saftig grüner Wiesenplatz mit super netten Betreibern. Nina heißt uns herzlich willkommen, später schenkt sie uns Feigen aus dem Garten. Nach netten Gesprächen über Hobbies usw. schenkt mir Alexandra, die 20 jährige Tochter, noch selbstgemachte Ohrhänger.
Von hier startet auch die 3-stündige Bootstour zum Donaudelta mit Dan. Wir sind sehr müde, als wir um 5:45 Uhr aufbrechen. Es wird ein sehr frühes, aber wunderschönes und atemberaubendes Erlebnis in der Natur.
Das Donaudelta: Sonnenaufgang, Schilfgras, viele kleine Wasserwege, Seen, grüne Oasen, Pelikane, ein Vogelparadies.
Wir verlassen diesen Campingplatz in guter Erinnerung. Wir tauschen WhatsApp Nummern aus und beschenken uns zum Abschluss gegenseitig (ich sie mit einer mini Häkeltasche aus Videotape und ebenfalls selbst kreierten Ohrhängern, sie uns mit selbst gemachter Feigenmarmelade). Nochmal vielen Dank für die schönen Tage bei Euch.
Dann geht’s zum Meer. Unterwegs auf dem Weg dorthin sehen wir dieses: Müll, da wo eigentlich ein Stellplatz sein sollte, Bienenstock-LKWs, öde Gegenden mit vertrockneten Pflanzen und Gräsern, ewig lange Straßen, kleine Orte mit bombastischer Einzäunung, Brücken, Brunnen, Windräder…
…und dann endlich: Das schwarze Meer.
Aber auf der Suche nach einem freien Stellplatz in Strandnähe beginnt es plötzlich heftig zu regnen. Der sehr unebene Schotter/Sandweg wird etwas matschig. Leider finden wir auch nach längerer Suche und an den etlichen freien oder zu zahlenden Campingplätzen, sowie unterschiedlichen Orten keinen freien Platz. Klar, es sind Sommerferien und auch die Rumänen lieben ihr Meer 🌊. Micha leistet super tolle Fahrkünste auf total unebenen Strecken, tiefen Schlagloch-Wegen und sehr eng zugeparkten Straßen. Schließlich fahren wir völlig genervt zum letzten von mir ausgewählten Campingplatz in Costinești/ Schitu.
Von dort folgt ein kurzer Radausflug am Nachmittag bei 36 Grad zum “Schiffswrack Evangelia”. Am 15. Oktober 1968 lief dieses Frachtschiff aus England im Schwarzen Meer bei Costinești auf eine Sandbank auf. Es ist zwar heutzutage eine Touristenattraktion, verfällt aber auch immer mehr.
Der Sandstrand und die “Ballermann-Attraktionen” an der Strandpromenade von Costinești sind erschreckend laut und total voller Touristen. Und schon beim Passieren dieser überfüllten Strand/Partymeile wird uns klar, dass wir diesen Strandabschnitt am nächsten Tag keinesfalls besuchen werden.
Aber es kommt noch schlimmer: zurück am TrauMobil hören wir trotz der 7 km Entfernung die laute Musik, vor allem der Bässe. Als wir gegen 23:30 Uhr ins Bett gehen, finden wir keinen Schlaf aufgrund der Lautstärke. Um ca. 1 Uhr stehen wir wieder auf und lesen unsere Bücher. Wir treffen draußen die nette Campingplatz Betreiberin,die ebenso sichtbar genervt ist von der Lautstärke. Gegen 2:30 Uhr beschließen wir, dass wir hier nicht noch eine Nacht bleiben wollen. Die Betreiberin entschuldigt sich und es tut ihr leid, doch wir beschwichtigen sie, dass sie ja nichts dafür kann und es uns ebenso leid tut. Völlig gerädert packen wir alles ein und fahren, nicht ohne uns herzlich zu bedanken und verabschieden. (Hier ein Sreenshot der Uhrzeit von meinem Handy)
Klar, wir hätten noch weiter runter fahren können und dort etwas suchen; aber irgendwie war’s das jetzt und uns ist die Lust vergangen. Schade, ich hatte mich schon so aufs Meer gefreut – und bin nun nicht ein Mal drin gewesen. Micha fährt ca eine Stunde, dann halten wir an einem Autobahn-Rastplatz und schlafen den Rest sehr gut, trotz der vielen fahrenden Autos auf der Autobahn.
Und plötzlich befinden wir uns in der Walachei. Das ist schon auffällig, wie karg es hier überall ist – wir kommen uns beim Vorbeifahren manchmal vor wie in einer afrikanischen Steppe – oder auf dem Highway – ewig lange Straßen und rechts und links öde trockene Gräser, kaum Bäume und Behausungen. Es heißt, dass auch die Hauptstadt Bukarest zur Walachei gehört. Wir fahren hier aber vorbei – auf eine laute Großstadt haben wir grad keine Lust.
Irgendwann am Vormittag erreichen wir die Stadt Pitești mitten in Wallachia. Es ist inzwischen 38° C draußen, im TrauMobil zeigt die Innentemperatur 42 °C an. Wir bewegen uns nur sehr gemächlich. Jede körperliche Anstrengung versuchen wir zu vermeiden. Es gibt einen schönen Park mit vielen schattigen Bänken unter Bäumen und sogar Hängematten. Hier lässt es sich eine Weile aushalten. Chillen, abhängen und das im Schatten. Das ist unser Erlebnis in der Walachei. Und da es immer wärmer zu werden scheint, begeben wir uns allmählich wieder in die Berge auf eine spannende Route. Davon berichten wir dann nächstes Mal.
Es gibt stets viel zu sehen und zu berichten. Damit es nicht immer so viel wird, beenden wir diesen Blog hier. Wir erwarten eure Leselust dann wieder beim nächsten Blog mit dem letzten Rumänien Teil.
Bis dahin grüßen SuMi am heißen TrauMobil
Schreibe einen Kommentar