…ein kleines Mädchen, das zog mit seinen Eltern und Geschwistern in eine Stadt, die da heißt: Wesseling und am Flusse Rhein liegt….
Hier in der Stadt hatte der Vater eine gute Arbeit gefunden und bald nach der ersten Wohnung auf der Ludewigstrasse konnte die Familie ein Grundstück im Ortsteil Keldenich erwerben. Auch viele andere Angestellte der damaligen Firma “Feldmühle” erwarben ein Grundstück und so entstand in der “Gottfried-Keller Straße” eine Reihenhaussiedlung.
Das kleinen Mädchen wuchs heran und konnte bald die Gemeinschafts- Grundschule in Keldenich besuchen. Dort waren viele andere Kinder und hier lernte das kleine Mädchen ein anderes Mädchen namens Lorena kennen. Zusammen mit den gleichaltrigen Nachbarskindern der Reihenhaussiedlung ging das Mädchen nun immer den Weg zur Schule. Da mussten sie vorbei auf den schmalen Pfaden, stetig bergan in Richtung der katholischen Kirche, gleich neben der alten Schule. Auf dem Weg aber wuchsen feine Sträucher, auch solche mit weißen Beeren, sogenannten “Knallerbsen” (auch “gemeine Schneebeere” genannt). Das regte die Kinder freilich an, die kleinen Beeren unter den Füßen leicht “knallen” oder “knacksen” zu lassen. So kam es, dass an manchen Tagen die Kinderschar zu spät zur Schule eintraf. Einmal jedoch erwischte der Küster der Kirche die Kinder und da mussten sie allesamt die Wege-Sauerei beheben. Nun wurde es besonders spät, als sie bei der Schule ankamen. Jedoch die Lehrerin war viel zu lieb und schimpfte wohl kaum, vielmehr lachte sie, weil durch das Reinemachen die Kinder eine Lebenserfahrung gesammelt hatten.
Als das Mädchen größer und älter wurde, wechselte es in die weiterführende Schule im Zentrum der Stadt. Hier verbrachte es eine glückliche und eine unbeschwerte Jugend. Und noch viel später, da lernte es den holden und lieben Burschen Michael aus derselben Stadt kennen und heiratete ihn bald in der Kreuzkirche…
…so könnte die Geschichte immer weiter erzählt werden, denn sie ist noch lange nicht zuende; wenn auch aus dem kleinen Mädchen von damals inzwischen eine ältere oder eher “reifere” Frau geworden ist.- Das mit der Grundschule ist nun mittlerweile 55 Jahre her – Grund genug, hier und an den anderen Orten meiner Kindheit nochmal vorbei zu schauen. Natürlich macht das viel mehr Freude mit der (Zeit) “ältesten” Freundin und Klassenkameradin Lorena. Wir trafen uns in Wesseling und wandelten auf den Spuren unserer Kindheit und Jugend.
In der Grundschule lernten wir auch, woher unsere Stadt ihren Namen hat: Ganz früher, als die großen Schiffe noch keinen starken Motor hatten, wurden sie auf dem Rhein vom Uferrand mit starken Seilen von Pferden gezogen. So ging es immer nur von Ort zu Ort, die Ware wurde abgeladen und auf dem langen Schiffsweg oft von Colonia (Köln) mussten die Seile mehrmals gewechselt werden (die Pferde sicherlich auch). Im besagten Ort war es auch wieder soweit und die Schiffleute riefen den Landsmännern laut im Kölschen Platt (Dialekt) zu: He Männer – wechsel de Ling! was soviel bedeutete wie “wechsel die Leine”. Hieraus ergab sich dann der Name: Wesse-ling! Ob’s stimmt? Also so haben wir es gelernt.
Lorena und ich besuchen meine damalige Strasse, in der ich ca. 18 Jahre gewohnt hatte. Kaum einer der damaligen Besitzer lebt noch dort. In unserer ehemaligen Hausnummer 15 öffnet uns Frau E. und nach kurzem Wortwechsel wünschen wir ihr noch einen schönen Tag. Fast am Ende der Straße treffe ich auf ein letztes Paar, das immer noch dort im Haus lebt. Vermutlich waren sie damals auch wesentlich jünger, als meine Eltern und die anderen Bewohner. Deren Tochter Ulrike kam früher immer zu mir und war meine liebste Straßen- Spielfreundin. Leider können ihre Eltern mir keine Auskunft über den Verbleib ihrer Tochter geben, freuen sich aber, mich noch einmal gesehen zu haben und gegenseitig wünschen wir uns alles Gute. – In der Freizeit trafen sich früher viele Familien am “Entenfang”, einem kleinen See mit Park. Hier trafen wir uns oft mit unserer großen Familie, picknickten, spielten Federball und andere Spiele und spazierten um den See herum. Im Winter konnten wir oft auf dem zugefrorenen See Schlittschuhlaufen. Jetzt ist die Parkanlage noch größer und ein Naturschutzgebiet – da ist nichts mehr mit Eislaufen. Lorena und ich spazieren eine Weile und erinnern uns an diese Zeiten.
Beim Betrachten der Realschule staunen wir über das Schulgebäude, welches sich kaum verändert hat. Nur kommt es uns jetzt kleiner vor, als damals. Sogar unsere letzte Klasse finden wir, leider ist aber die Türe des Klassenraums abgeschlossen. Auffällig und eher unschön zu betrachten sind die vielen Container, die als Klassenräume insbesondere für die Hauptschüler und Gymnasiasten dienen. Wir erfahren von Schülern, die gerade Pause haben, dass man Asbest in den Schulgebäuden gefunden hatte und nun alles saniert werden müsse, zudem habe es einen Brand gegeben. – Überhaupt merken wir beim Herumfahren durch die Stadt, dass an vielen verschiedenen Stellen viele Container stehen. An Schulen, Fabrikgebäuden und sogar Wohnräumen. Wir nennen es irgendwann “die Container-Stadt”. Auch in Michas ehemaliger hübschen Wohnsiedlung in Wesseling-Süd stehen Container für Werksleute, anstelle der kleinen Häuser. Die ganze Siedlung ist von den Häusern “befreit” – kein Garten mehr zu sehen, nicht ein einziger Baustein. Nur Wildnis und Container. Die Häuser samt der damals noch darin wohnenden Menschen (viele waren es wohl nicht mehr) mussten aus “Gefahren-Gründen” und neuen Sicherheits-Vorschriften weichen; standen sie doch viel zu nah an der Ölraffinerie und den Tanks. Micha und seine Familie, wie ebenso viele andere Menschen hatten bis dahin allerdings längst mehr als 20 Jahre dort gewohnt.
Zeit zum Mittagessen: im ehemaligen Wasserturm des Ortsteils Berzdorf stärken wir uns im griechischen Restaurant. Gut gesättigt vertreten wir uns noch ein wenig die Beine. Ich will Lorena das Mehrfamilienhaus zeigen, in dem ich mit Micha für eine sehr kurze Zeit gewohnt hatte, finde es aber nicht mehr. -Abschließend fahren wir noch mal ins Wesselinger Zentrum und gehen dort auf der kargen Fußgängerzone. Überall wird hier gebaut; der Zugang zur S-Bahn Linie von Köln nach Bad Godesberg über Wesseling ist nur über Baustellen zu erreichen. Die wenigen noch gut erhaltenen alten Häuser werden fotografiert, den Rest brauchen wir nicht. Da gibt es das alte Rathaus, (im neuen haben Micha und ich geheiratet), die alte Post und ein nettes ehemaliges Café die Hutschachtel. Heute beherbergt es ein Burger-Restaurant. Es war ernüchternd zu sehen, in welcher Stadt wir unsere Kindheit und Jugend verbracht haben (Lorena lebt jetzt in der Eifel), aber wir hatten schöne Erinnerungen und eine tolle gemeinsame Zeit. Danke dir, Lorena fürs herum Kutschieren mit deinem Pkw, für einige tolle Fotos und für den schönen Erinnerungs- Ausflug. 😀
KARNEVAL
– in der Kita! An Weiberfastnacht kommt zum Thema “die Welt ist bunt” u.a. auch ein bunter Clown in die Einrichtung, in der ich nochmal arbeite. Der Clown ist = na klar : Micha! Mit einem kleinen Extra- Programm bringt er nicht nur die Kinder zum Lachen und zur Freude. Leider ist es nicht erlaubt in der Kita Fotos von den Kindern mit Micha im Internet zu veröffentlichen, daher gibt’s hier nur Fotos mit Micha, dem Clown (und mir als Pirat).
NORDSEE – TAGE
Auf dem mehr als 4 stündigen Weg in den Norden passieren wir mehrere Staus und sehen etliche vom vielen Regen überschwemmte oder patsch nasse Felder und auch dadurch vergrößerte Seen oder Bäche. Bis wir endlich ankommen, ist es dunkel, aber zum Glück finden wir noch einen guten Platz auf dem großen Stellplatz in Norden/Norddeich an der Nordsee.
Wir sind dem Rest der jecken Karnevalstage entflohen. Endlich einmal wieder sind wir in unserem TrauMobil. Es ist zwar nur für ein paar Tage, aber wir schöpfen hier Kraft und genießen die Natur und die Ruhe. Die Ruhe vor dem Sturm? Die Kraft vor unserem Umzug nach Kamp-Lintfort in wenigen Wochen? Hier an der Nordsee lassen wir die Seele baumeln und sind einmal wieder Camper. Und wir sind nicht alleine: der Wohnmobil Stellplatz ist rappelvoll mit überwiegend Karnevals-Geflohenen. Wir haben Glück mit der Sonne und angenehmen Temperaturen und flanieren mehrmals auf der schönen langen Promenade. Wenn wir genau schauen, haben wir sogar einen Blick fast rüber bis zur Insel Norderney. Es wandern hier so viele Menschen auf den Strandwegen, dass wir nur staunen können. Es gibt sogar ganz Mutige, die im kalten Wasser “treten”. Mittendrin auf dem Strandweg gibt’s auch noch Kaffee oder Kakao und ostfriesischen Tee vom “Rad”.
Sehr interessant und in jedem Fall bei Regenwetter zu empfehlen ist die Seehundstation gleich neben dem tollen Meeres-Schwimmbad “Ocean-Wave” mit stündlichem Wellengang und Salzwasser. In der Seehundstation werden ausgesetzte oder gefundene kranke und Jungtiere gepflegt und/oder aufgezogen, bis sie fit genug sind alleine klar zu kommen. Dann werden sie von den geschulten Tierpflegern wieder in die Nordsee zurück gebracht. Es ist ein sehr informatives und aufschlussreiches Zentrum, bei dem Groß und Klein alles Wissenswerte über die Tiere der Nordsee erfährt. Bei der Fütterung der Seehunde können wir mit gebührend Abstand von drinnen zuschauen. Danach genießen wir ein leckeres, jedoch nicht günstiges Essen im gemütlichen Restaurant “Havanna”. Am Abend ist der Weg zur Küste zum Glück sehr gut beleuchtet, also ziehen wir nochmals los.
Das wars auch schon im Februar, der gut vollgepackt ist, vor allem mit dem Packen und unseren letzten Umzugsvorbereitungen. Dazu lest dann mehr im nächsten Blog. Denn im März ist es endlich soweit. Bis bald, eure SuMi im TrauMobil
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