Vom Lied “I’m singing in the rain” zu “Let it snow” – das ist der diesjährige Winter 2024 hierzulande. Ich wäre jetzt lieber im warmen Süden, aber wir müssen Geduld haben und warten. Und was passiert in der Zeit hier bei uns?
Inzwischen gab es hier im Januar jede Menge Regen, teilweise so viel, dass die Flüsse wieder überschwemmt waren. Die Sieg ganz in der Nähe, sowie die Agger hatten ihre Uferränder längst übertreten und es wurden allerorts Warnschilder und Barrieren aufgestellt. Jedes Mal bei den Busfahrten nach Bonn staunten wir erschrocken, wenn die vorher große Wiese nun wie ein großer See aussah. Auch der Rhein war wieder sehr hoch. Der Schiffsverkehr durfte nur bedingt und begrenzt stattfinden. Bei einer kurzen Radtour in den nahe gelegenen Ort Mondorf konnte ich ein paar Fotos von der überschwemmten Promenade am Rhein machen. Bäume, Äste, Schilder, Bänke, Tischtennisplatten und Wege im Wasser. Die Fähre durfte nicht übersetzen. Besonders schlimm ist dies für diejenigen, deren Lebens- und Wohnraum nahe am Wasser liegt.
Ich gehe seit Beginn des Januars noch einmal wieder arbeiten in der Kita, wo ich vorher war. Da sich unser Umzug ins Mobilheim leider noch etwas verzögert, aufgrund der Witterungsverhältnisse, dachte ich, kann ich auch in der Wartezeit noch ein wenig Geld verdienen. Das meiste ist nämlich bereits eingepackt, viele Möbel und Geräte verkauft oder verschenkt und den kleinen Rest, den wir hier solange noch zum Wohnen und Leben brauchen, schaffen wir dann ratz fatz, wenn es soweit ist. Auch Micha hat sich noch mal einen Mini Job gesucht. Er fährt einen kleinen Schulbus mit wenigen Kindern mit Behinderungen morgens zur Schule und holt sie dort am Nachmittag wieder ab. Das ist zwar keine optimale Arbeitszeit, weil geteilt, aber für die 2 Monate ist es ok und verbessert ein wenig unser Budget. Ich werde bis Mitte März in der Kita halbtags arbeiten. – Inzwischen brach nach dem Dauerregen dann der Winter hier sehr heftig ein. Schneechaos und davon solche Mengen, dass die Schulen 2 Tage geschlossen wurden. Micha hatte frei, ich nicht. Es fuhren keine Busse und nur sehr wenig mutige Pkws. Wie im Lied “leise rieselt der Schnee”, war es an den Tagen angenehm ruhig und still, nur die Schneeflocken tanzten und wirbelten vom Himmel herab. So schön das für die Kinder war und etliche Schneemänner gebaut wurden, für mich als Radfahrerin war es nicht so optimal. Ich musste den Weg zur Kita zu Fuß gehen, teils auf hohem knirschendem Schnee und ungeräumten Wegen, und das einige Tage mit meinem eh schon lädierten Knie.
Zwischendurch fuhren wir im Januar mit unserem TrauMobil nach Holland zum Mobilheim Verkäufer Lacet, um dort die Abnahme unseres mobilen Hauses vorzunehmen. Es wurde alles geprüft und erklärt. Hier ist also alles topp. Jetzt müssen wir nur auf wärmere Temperaturen warten, damit die Beton Platte endlich gegossen werden kann, dann kann es losgehen.
Besuche bei meiner Stiefmutter in Bonn gibt’s regelmäßig. (An ihrem 88. Geburtstag mit Kuchen und ganz lieben Wünschen.) Ein paar mal bin ich mit meiner Schwester Margrit ins Aggua-Schwimmbad gefahren. Die kalten Abende freuen wir uns, hier noch eine warme Stube zu haben, auch wenn es in der Wohnung immer leerer wird.-
Nachdem die AFD bei einem Treffen in Potsdam mit ihren Hass- und menschenfeindlichen Äußerungen, insbesondere gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund – das Fass zum überlaufen brachte, sind viele Menschen auf die Straße gegangen. Wir, die Mehrheit wollen verhindern, dass es soetwas nicht noch einmal gibt! An verschiedenen Wochenenden wird in mehreren Städten gegen Rechtsextremismus, Rassismus und das Erstarken der AfD demonstriert. Wir haben an der Demonstration in Bonn teilgenommen. Beeindruckend, mehr als 25.000 Menschen waren dort, mit Parolen, Plakaten und teils guten Bannern. Von den vielen Rednern fanden wir die Reden der Personen mit Migrationshintergrund am besten. Es ist toll und wichtig, dass so viele Menschen, nicht nur in Bonn auf die Straße gehen und der Meinung sind, dass es so nicht weitergehen kann; dennoch ist es erschreckend, dass immer noch so wenig dagegen unternommen wird. Hoffen wir, dass die vielen Demos in unterschiedlichen Städten irgendwo in der Politik etwas erreichen, um in unserer Zukunft friedlicher, menschenfreundlicher und würdevoller miteinander leben zu können.
Nach diesen wichtigen und prägnanten Themen und Tagen haben wir uns auch in Troisdorf noch einmal zur Demo aufgemacht. Geblieben sind die Angst, dass es ein schlimmes politisches Ende für ganz Deutschland samt unserer Freunde anderer Herkunft geben kann, aber auch die Hoffnung und Zuversicht, dass, wenn wir alle zusammen für eine gute Demokratie stimmen und wirklich zusammenhalten, das Schlimmste vielleicht nicht passiert. In diesem Sinne – bleibt bunt, seid offen und fühlt euch von uns herzlich gegrüßt – bis zum nächsten Mal.
Eure SuMi – Susanne und Michael (TrauMobil steht zugeschneit an der Straße)
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