Langeweile, nicht bei uns!

Kaum sind wir zurück in NRW geht’s schon weiter, aber diesmal nicht mit dem Reisen, sondern mit Zukunfts-Planungen. Grund: Seit einiger Zeit schon haben wir überlegt, wie das mit den Kosten und dem Reisen weiter und besser zu vereinbaren geht und sind nun zu einem für uns gutem Schluß gekommen.

Was ist möglich, um teure Mieten plus hoher Stellplatzgebühr für das TrauMobil zu umgehen, damit das weitere Reisen nicht zur finanziellen Last führt. Außer günstigeren Wohnungen, die eher rar sind, gibt es einige Alternativen. Davon und unsererm Entschluß handelt dieser Blog; für all Diejenigen, die es noch nicht wissen oder noch genauere Informationen lesen möchten. Viel Freude dabei.

Sicher gibt es irgendwo eine Möglichkeit günstiger zu wohnen, in einer Mietwohnung vllt im Hochhaus oder fernab von größeren Städten auf dem Land, in kleineren Dörfern. Wir bevorzugen weder das eine noch das andere. Auch nach längerer Suche noch hier im Umkreis des Rhein-Siegkreises fanden wir jedenfalls nichts dergleichen, was uns (und unserem Portemonnaie) zugesagt hätte. Schließlich recherchierten wir und unterhielten uns auch über diese Wohnproblematik mit Menschen aus verschiedenen Regionen und kamen zu dem Schluß, dass es weitaus günstiger ist, auf einer sogenannten Freizeitanlage oder Campingplatz als Dauercamper zu leben. Es gibt da bundesweit viele verschiedene Möglichkeiten und Unterschiede. (Wie so oft mit den deutsch-bürokratischen Vorgaben, Bestimmungen und entsprechenden Hürden.) Nicht in jedem Bundesland ist das Wohnen als Erstwohnsitz auf einer solchen Anlage erlaubt. So suchten wir zunächst all die Plätze raus, wo das erlaubt ist. Fazit: Wir sind da nicht alleine mit dieser Idee und die meisten Plätze waren bereits vergeben, oder überfüllt oder mit Wartelisten von X Jahren. Wir haben uns viel Zeit genommen und besuchten ca. 30 verschiedene Plätze, schauten sie an, übernachteten dort im TrauMobil und bewerteten nach unseren kritischen Auswahlkriterien. Die meisten davon wurden aussortiert und gestrichen, aus verschiedenen Gründen. Wichtig ist uns für unsere neue Bleibe, zumal wir ja auch älter werden, dass Infrastruktur, Ärzte, Apotheken, Geschäfte, aber auch kulturelle Möglichkeiten etc. vorhanden sind. Da ich viel und gerne radle, fielen alle bergischen Landschaften raus. Letztlich “gewann” ein Platz in NRW am unteren Niederrhein und am westlichsten Rand des Ruhrgebiets. In dieser Stadt Kamp-Lintfort fand 2020 die Landesgartenschau statt. Hier auf der “Freizeitanlage Altfeld” war sogar nicht nur ein freier Platz (wie bei den meisten anderen Plätzen), sondern wir hatten mehrere zur Auswahl. Wir suchten den für uns Schönsten aus. Alle anderen Kriterien entsprechen ebenfalls unseren Vorstellungen.

Die große Freizeitanlage hat ein Restaurant, ein eigenes Hallen-Schwimmbad und Freibad, eine Sauna, Spielplatz, Kiosk, viel Grünfläche, einen kleinen Teich, nette Verwalter, ca. 650 Dauercamper/Bewohner und drum herum schöne flache Radwege. Kamp-Lintfort hat alles, was man braucht, es gibt einen Bus vor der Anlage und die monatliche Pacht für einen Platz ist so gering, dass wir hier gute Einsparungen haben werden. Hier ein Auszug aus der Webseite der Freizeitanlage: (Die folgenden Fotos darunter zeigen “unser” Pachtgrundstück.)

“Eingebettet in die Natur des Niederrheins bietet die Freizeitanlage Altfeld viel Entspannung und Abwechslung für Groß und Klein. So lässt es sich kilometerweit entlang der Felder und durch die Wälder laufen. Rehe, Füchse, Hasen und Vögel kreuzen die Wege, kleine Bäche plätschern am Wegesrand. Fußläufig in einer halben Stunde von der Anlage entfernt lädt ein gemütliches Bauernhof-Café zum Verweilen ein, genauso schnell ist man aber auch in der Stadt”…

Website der Freizeitanlage Altfeld in Kamp-Lintfort

Das “dauerhafte” oder spätere Wohnen (im Alter) wollte ich aber nicht in unserem TrauMobil auf nur ca. 16 m²; manchmal finde ich es auch nett wieder etwas mehr Platz zu haben, das gebe ich gern zu. Micha schloß sich diesem Gedanken an. So entschieden wir uns für ein winterfestes Mobilheim. Nach einigem Suchen bei verschiedenen Anbietern haben wir das für uns am Besten geeignete gefunden. Die holländische Firma “Lacet” bietet einige gute gebrauchte und bezahlbare Mobilheime an. Hierzu muß man zunächst den Unterschied von einem Tinyhaus (Wohnen auf kleinstem Raum) und dem Mobilheim kennen.

Der Begriff “Mobilheim” bezeichnet ein Wohnobjekt welches auf mindestens eine Achse mit zwei Rädern manövriert werden kann. Mobilheime sind i.d.R. mit typischer Campingtechnik bzw. bei Nutzung als Ferienhäuschen auch schon mit üblicher Haustechnik ausgerüstet. Mobilheime können zwischen 30 und 60 m² Wohnfläche haben. – Für den deutschen Raum gilt ein Haus als “Tiny House”, wenn es unter 50 m² Wohnfläche aufweist – oft wird es dann auch als Kleinhaus oder Singlehaus bezeichnet.
Ein Tiny House muss grundsätzlich mit den erforderlichen Unterlagen für ein ordentliches Baugenehmigungsverfahren – u.a. Baustatik, Baubeschreibung, Nachweis, dass auch tatsächlich nach Baustatik gebaut wurde – ausgestattet und über regulären Hausanschlüsse für die öffentliche Versorgung mit Strom, Wasser und Abwasser versehen sein. Zudem sollte ein Tiny House die jeweils gültige Energieeinsparverordnung EnEV erfüllen.
Entsprechend verfügt ein Tiny-Wohnhaus nicht über Wasser- oder Abwassertanks sondern wird direkt an das öffentliche Wasser- und Abwassernetz angeschlossen. Sofern kein Anschlusszwang an das öffentliche Abwassernetz vorgeschrieben ist, ist der Grunsstücksbesitzer verpflichtet eine zulassungspflichtige Hauskläranlage zu errichten. Chemie- oder Trenntoiletten sind entsprechend unnötig bzw. sogar kontraproduktiv.
Gasherde sind für Tiny Houses ebenfalls ungeeignet, da für einen solchen Betrieb stets Zwangsentlüftungen installiert sein müssen, die eine Einhaltung der Energieeinsparverordnung verhindern können. Tinyhäuser sind daher meist sehr viel teurer und es gibt nur sehr wenige gebrauchte.

Wir fanden also ein für uns geeignetes Mobilheim mit Küche, Wohnraum, Bad, Zusatz WC, Schlafzimmer und Gästezimmer, ca 40 m² groß. Es hat eine extra Isolierung, Doppelverglasung und weitere Wintervorrichtungen, eine “extra” deutsche Therme wird neu eingebaut. Auf der Parzelle wird es sowohl einen Gas/Stromanschluß, Frischwasser und eine Abwassergrube geben. Unsere WCs aus Porzellan werden mit “normalem” Wasser gespült. (Keine Chemie WCs) Wir werden ebenerdig auf Parterre wohnen und zusätzlich Platz daneben für unser Wohnmobil haben. Hinter dem Häuschen wird eine Terrasse sein können und sogar ein kleiner Garten. Wir verkleinern uns dann im Wohnbereich sehr, aber eben auch im Portemonnaie: denn statt der derzeit monatlichen 850 € Miete (warm) plus der 70 € Stellplatzgebühr für unser Wohnmobil, werden wir in Zukunft pauschal nur eine monatliche Pacht von ca. 350 € (warm) zahlen.

Wir sind einige Male mit unserem TrauMobil sowohl nach Kamp-Lintfort, als auch nach Cuijk in Holland gefahren, um Verträge abzuschließen, Fragen zu klären und das Häuschen auszumessen. Das Haus ist komplett möbliert, doch wir möchten gerne einige unserer Möbel stattdessen reinstellen – als unsere persönliche Note. 😉 Die übrigen Möbel werden dann verkauft oder, weil der Gebrauchtmarkt gerade sehr schlecht läuft, verschenkt. In Kamp-Lintfort haben wir schon im TrauMobil genächtigt, sind dann nach dem Einkaufen in der Stadt abends ins große Kino “HALL OF FAME” gegangen und morgens in ein nettes Café. Weitere Sehenswürdigkeiten, wie z.B. das “Kloster Kamp” mit dem schönen Terrassengarten, sowie den “Kalisto-Tierpark”, die unter Denkmal stehende “Zechensiedlung” und den “Zechenturm- großer Fritz” (das Wahrzeichen der Stadt Kamp-Lintfort) können wir dann immer noch anschauen, wenn es soweit ist.

Somit ist sicher Jedem klar, dass wir keine Langeweile haben. Erstes Aussortieren hat begonnen, wie ebenso erstes Einpacken von Dingen, die wir vorerst nicht brauchen. Allerdings kann sich der Umzug noch eine gute Weile hinziehen, denn auch wir brauchen für unser Mobilheim einen Bauantrag, sowie die Genehmigung hierfür von der Stadt Kamp-Lintfort. Es ist also absolut unklar, ob wir letzteres noch in diesem Jahr oder erst im nächsten Frühjahr erhalten werden. Dann wird eine Betonplatte als Untergrund für das Haus gemacht, die entsprechenden Baumaßnahmen für Wasserversorgungen und Abwasser/Sickergruben etc. werden ebenso erst nach der Genehmigung erfolgen – je nach Wetterlage.

Während dieser Wartezeit und dem Aussortieren genießen wir den Herbst, bei teilweise herrlichem Sonnenwetter – mal in Bonn – bei einem Pilgerweg im “Münster” für den Frieden – mal in Horhausen – bei einem Ausflug zum Grab meines Vaters und dem Besuch in der Grube Louise. Dort hatte ich vor mehr als 30 Jahren als Erzieherin in der Elterninitiative gearbeitet und es war eine schöne Begegnung aus vergangener Zeit. – Unser TrauMobil hat währendessen den TÜV Besuch positiv bestanden und wartet auf weitere Reisen. Wir warten ebenso, müssen uns aber vorerst in Geduld üben.

Der goldene Oktober geht langsam zur Neige, leider wieder mit weltlichen sehr unschönen Nachrichten – für uns persönlich jedoch mit Spannung und Erwartung auf unser neues Vorhaben. Für all das Zukünftige wünschen wir ein Herz – in Frieden und mit Liebe. Seid herzlich gegrüßt, bis zum nächsten Mal.

Eure SuMi (Susanne und Michael)


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Kommentare

8 Antworten zu „Langeweile, nicht bei uns!“

  1. Avatar von Ingrid Reckziegel
    Ingrid Reckziegel

    Hallo Susanne und Micha,
    wir drücken euch die Daumen, dass alles so klappt wie geplant, der Umzug nicht zu stressig und ein gutes Ankommen in eurer neuen Wohnung. Besonderen Gruß an Micha, das Wetter hier in Portugal war in den letzten Wochen sehr durchwachsen. Im Frühjahr macht der ROTA VICENTINA bestimmt mehr Spaß. Liebe Grüße Ingrid und Herbert

  2. Avatar von Susanne Habert

    Danke euch. Wir warten geduldig ab und freuen uns auf den Tag X. Spanien muss vorerst warten…
    Beste Grüße von uns beiden. Susanne

  3. Avatar von Jutta Blome-Bendorf
    Jutta Blome-Bendorf

    Hi ihr Lieben, bei euch isses ja nie langweilig, immer was los 👍.
    Das ist ja jetzt eine große Veränderung.
    Ich find es supi… “auf zu neuen Ufern” und “wer nicht rastet, der nicht rostet”.
    Wir hatten ja telefoniert, jetzt noch mal schriftlich: alles, alles Gute, toi, toi, toi, viele nette, neue Kontakte.
    Es lebe die Veränderung!!!
    Bleibt gesund und zuversichtlich, herzlich Jutta
    Mario läßt auch herzlich grüßen.
    Vllt sehen wir uns in F/E oder P oder wir besuchen euch in Kamp-Lintfort ✊🍀🥰

    1. Avatar von Susanne Habert

      Hi ihr beiden Lieben, danke hiermit auch nochmal. Vermutlich wirds eher was in Kamp-Lintfort mit dem Treffen. Unsere Spanien Tour ist erst mal verschoben. LG und Freude im Süden. SuMi

  4. Avatar von Jelka
    Jelka

    ich freue mich wie immer für euch, dass ihr eure Wünsche so direkt umsetzen könnt und das macht, wonach euch ist! 😘

    1. Avatar von susanne

      Das ist schön. Dafür mag ich dich auch, dass du uns so nimmst, wie wir “ticken” und uns in Gedanken unterstützt. H.d.l. Nanni

  5. Avatar von Angela Kunst
    Angela Kunst

    Liebe Susanne, lieber Michael,

    es ist ja immer spannend, von Euren Reisen zu hören bzw zu lesen- nun aber ebenso spannend, von Euren neuen Wohnplänen zu erfahren. Ihr seid ja wirklich mutig, immer wieder auf neue Art und Weise zu denken und zu planen. Toll!
    Für das baldige Gelingen Eures Neuanfangs in Kamp Linfurt wünsche ich Euch alles Gute, dass es für Euch eine gute Veränderung bedeutet, die sich gut bewerkstelligen lässt.
    Ob wir uns in den Weihnachtstagen wieder bei Martina treffen können?!
    Herzlich, Angela

    1. Avatar von susanne

      Danke dir liebe Angela für deine netten Wünsche. Wir schauen, was machbar ist im Dezember. Schöne Grüße von Susanne und Micha

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