Wir haben Urlaub. So ganz richtigen echten, den man bekommt, wenn man noch irgendwo arbeitet und angestellt ist; so wie wir. Es ist zwar nur eine ganze Woche, aber die nutzen wir selbstverständlich komplett, um mit unserem TrauMobil unterwegs zu sein. Und da es für eine Woche leider doch etwas zu kurz ist in ferne Länder zu reisen, also mit einem Auto, haben wir beschlossen, den im letzten Jahr abgebrochenen Aufenthalt in Übersee aufgrund coronabedingter Einschränkungen, erneut zu vertiefen. Übersee am Chiemsee ist nur ein kleiner Ort, aber uns hat die tolle Aussicht und der Stellplatz auf dem Bauernhof “Steiner” super gefallen.
Mit einem Zwischenstopp in Heilbronn an einem ebenso schönen Stellplatz gleich am Neckar Ufer und einem riesigen Wiesen-und Blumen geschmückten Park, geht’s gleich einen Tag danach weiter.
Bei 40 Grad Außen- und Innentemperatur und leider vielen Staus auf den verschiedenen Autobahnen kommen wir endlich hier an und haben Dank rechtzeitiger Reservierung wieder einen wunderbaren Blick auf die Berge.
Der Platz ist rappelvoll, die derzeit etwas niedrigeren Inzidenzzahlen lassen Reisen und Urlaub wieder zu. Dennoch ist das Tragen von Masken in der Nähe der WC/Dusch- Anlage Pflicht. Ok, damit können wir leben.
Das gilt nicht in der Dusche, nicht während unserer Radtouren und dem Relaxen am Strand des großen Sees.
Wir nutzen die Tage gut aus mit Radtouren, z.B. am Fluß Tiroler Achen oder zum großen und schönen Chiemsee und wir schwimmen im See. Der Fluß ist uns zum Schwimmen doch etwas zu kalt. Dafür ist er so herrlich klar und bis zum Po trauen wir uns ein paar mal hinein. Wir haben überwiegend wunderbares Wetter, ja, klar klimamäßig etwas zu heiß, aber für unseren Urlaub dennoch ganz nett. Am Abend holen wir für die Nacht unsere schattenspendende Markise rein, denn ein paar Mal ist Gewitter angesagt. Das ist nur einmal am Abend richtig gekommen mit viel Regen für ca. 2 Stunden, danach ist es nicht mehr ganz so heiß. Aber in einer Nacht müssen wir dennoch raus, weil wir vom Sturm geweckt, schnell noch verhindern wollen, dass unser Tisch und die Stühle nicht ins Feld fliegen. Wir sind da nicht alleine, auch die anderen Wohnmobilisten sammeln schnell alles schon Herumgeflogene ein. Tags darauf strahlt die Sonne wieder, als ob nichts gewesen wäre.
Mit der Chiemsee Fähre und dem fast 200 Jahre alten Schaufelraddampfer geht’s einen Ausflugtag rüber zu den beiden Inseln: Frauen- und Herren-Insel. Dort betrachten wir die netten Blumengärten, die alte Kirche samt Kloster, die typisch bayrischen Häuser und die Handwerksläden des kleinen Ortes in den verwinkelten Gassen, sowie auf der Herreninsel das prunkvolle Schloss im Versailles Stil, welches ab 1878 für König Ludwig II von Bayern erbaut wurde. Es sind wieder viele schöne Fotos davon entstanden.
Wir wollten gerne auch noch nach Prien, um dort mit der ältesten dampfbetriebenen Straßenbahn von Bayern zu fahren, doch leider verkehrt diese nur am Wochenende und da sind wir schon wieder weg. Vielleicht beim nächsten Mal.
Dafür radeln wir am Tiroler Achen entlang durch den Ort Grassau und zur Hochplattenbahn, einem 435 Meter langen Weg mit der Doppelsesselbahn. Diese bringt uns bequem von Marquartstein aus auf 1.040 Meter. Dumm nur, dass ich am unten stehenden Fahrrad mein Handy vergessen habe, so kann ich die Aussicht nicht wirklich genießen. Micha ist so mega nett und fährt oben angekommen noch mal herunter und bringt, als er erneut oben ankommt, zum Glück auch mein Handy mit. Die netten Männer an den Liften lassen ihn augenzwinkernd beide Male ohne erneutes bezahlen mitfahren. Die Aussicht von oben ist grandios, aber den Chiemsee konnten wir nur durch Bäume aus der Ferne ausmachen. Da schon wieder ein Gewitter angekündigt ist, beeilen wir uns, rechtzeitig davor zurück zu kommen. Ausser einer frischen Brise passiert nichts. Doch die Bilder von oben sprechen für sich.
Oder wir radeln durch den kleinen Ort Grabenstätt auf dem gut angelegten Radweg entlang des Chiemsee nach Chieming und zurück. Nicht ohne eine deftige Pause im “Al dente” Restaurant mit Blick auf den See und die Inseln. Wir schaffen es allerdings nicht, um den ganzen See zu radeln. Aber uns macht dies nichts aus, wir erfreuen uns an dem, was wir schaffen.
Manche Aktionen sind noch etwas schmerzhaft für mich (Susanne), denn ich hatte leider kurz vor unserem Urlaub bei einen blöden Fahrrad- Unfall mir eine Rippenprellung zugezogen.
Die nette Gastfamilie Steiner bietet auch selbst gemachte Marmelade und verschiedene Schnäpse an und in der Regel auch Eier von deren Hühnern. Doch diese legen wohl gerade in der Zeit der Holunderblüte nicht so viele Eier; laut Frau Steiner boykottieren sie das Legen während der Blütezeit des Holunder. An manchen Tagen gibt es frisch gebackenen Kuchen oder auch ein nettes Abendessen. So genießen wir zwischendurch das nicht- kochen-müssen und lassen uns z.B. die leckeren handgemachten Käsespätzle gut schmecken.
Leider gibt es bei unserem treuen 13 Jahre alten TrauMobil immer wieder zwischendurch etwas zu reparieren: so ist z.B. das eine Rollo eingerissen und muss erneuert werden, oder viel blöder: die Fensteröffnung an drei Fenstern hakt beim Schließen. Micha muss sie jedes mal wieder Mithilfe eines Schraubenziehers schließen und ohne zwischendurch geöffnete Fenster wird’s unerträglich heiß drin. Auch da muss also noch mal der Fachmann ran. –
Am Platz gibt’s natürlich auch unsere Lieblingstiere: Katzen. Eine hat das schon gemerkt und genießt Michas kraulen.
Wir verabschieden uns bei Familie Steiner mit einem herzlichen Dankeschön und versprechen, dass wir irgendwann noch mal wieder kommen. Es ist ein traumhaft sonniges Wetter zum letzten Urlaubs-Frühstück im bayrischen Übersee, dann begeben wir uns auf den Heimweg. Wieder mit vielen Staus und netter Wärme im TrauMobil erreichen wir am späten Mittag Leonberg bei Stuttgart.
Auf dem Stellplatz am Parkplatz beim Hallenbad finden wir noch viele freie Plätze, weil samstags immer Markt ist und die letzten Marktstände noch abgebaut werden. Nach der langen Fahrt brauchen wir Bewegung und schlendern durch die gemütliche Altstadt mit den vielen schönen Fachwerkhäusern, vorbei am Schloß Leonberg, in dem heute das Amtsgericht ist und dem dahinter befindlichen “Pomeranzengarten”(der nach den kleinen bitteren Orangenbäumen/Pomeranzen so benannt wurde).
Schließlich relaxen wir nich eine gute Weile vor unserem TrauMobil in der untergehenden Sonne.
Die KZ Gedenkstätte Leonberg ganz in der Nähe hat schon geschlossen und öffnet am Tag darauf leider erst zu spät den KZ-Aussenlager Tunnel. Daher fahren wir bald nach dem Frühstück wieder los Richtung NRW.
So eine Woche Urlaub ist viel zu kurz und wir wollen unser TrauMobil gar nicht wieder verlassen; aber die Aussicht auf den nächsten längeren Sommer Urlaub dauert zum Glück auch nicht mehr so lange und bis dahin schaffen wir es dann noch.
Dann werden wir wieder berichten, wo wir sind und was wir alles gemeinsam und mit unserem TrauMobil unterwegs erleben.
Bis dahin euch allen einen gesunden, coronafreien netten Sommer
Eure SuMi
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