Andalusien im Winter 2025

Wir haben es geschafft. Für eine gute Weile sind wir nun in Torrox Costa an unserem Stellplatz (Area Miramar) angekommen. Der ist bereits rappelvoll, aber José hat für uns reserviert. Wir haben Glück und stehen nicht an der befahrenen Straße, dafür bellen hinter uns öfter die Hunde und ein Pferd klopft an seine enge Stallwand. Dennoch gefällt es uns gut und wir knüpfen tolle Kontakte zu den vielen deutschen Campern, die hier auch überwintern. Wir sitzen oft abends noch zusammen und auch Rachid, der Marrokkaner, sowie Evelyn, die Französin, gesellen sich gerne dazu. Zusammen essen gehen, erzählen, lachen, trinken und eine tolle Zeit hier verbringen, das macht echt Freude. In diesem Blog versuchen wir euch liebe Leser überwiegend mit vielen schönen Fotos zu erfreuen und nicht zu viel Text. Viel Freude beim Betrachten.

Am Stellplatz gibt es Mimi, die schwarze “Camping-Katze”, die sich von allen gerne streicheln und füttern lässt. Hinter unserem Platz wohnt ein Pferd, das hin und wieder übern Zaun schaut und ab und zu von uns mit Äpfeln verwöhnt wird. Nebenan gucken Hühner und der Hahn weckt uns meist früh.🫣 Auf dem Platz wachsen riesige Weihnachtsstern-Bäume und ein Papajabaum, dessen Früchte leider noch nicht ganz reif sind. Der Strand samt dem Meer befindet sich gleich über die Straße. Ich war auch schon ein paar Mal im Meer schwimmen: ziemlich kalt, aber auch schön erfrischend.

Torrox Costa hat einen schönen weißen Leuchtturm, darin befindet sich eine Ausstellung mit Ausgrabungen von einer (Fisch)Pökelfabrik, die später nach der Stilllegung im 3. Jh als Mausoleum genutzt wurde. Auf den beiden letzten Fotos sieht man den Unterschied der Bebauung zwischen 1960 und 2014.

Mit den Rädern unternehmen wir kleine Touren in benachbarte Städte, wie z.B. Nerja. Entlang am Meer entdecken wir mancherlei Sehenswertes, was wir schon vor ein paar Jahren hier gesehen hatten und freuen uns über unsere Erinnerungen. Ich bin stets von der Vielfalt der blühenden Blumen begeistert.

Kurz hinter Nerja befindet sich ein Überbleibsel aus römischer Zeit: ein imposantes Äquadukt. In der Nähe zwischen den schroffen Felsen sehen wir Behausungen in den Höhlen. – Und dann entdecken wir noch eher durch Zufall einen “Lost place” (verlorenen Platz). Es sind die Reste einer alten Zuckerfabrik. Nunmehr eher nur noch Ruinen. Dennoch treffen wir darin Leben: Zwei Italiener mit Zelt, die von der Polizei vom Meer, wo sie campen wollten, weggeschickt wurden. Sie haben eine Eselin namens Martina dabei und suchen Schutz zwischen den Ruinen. Micha erfährt, dass sie sich ebenso bald auch auf den Caminoweg aufmachen wollen, zusammen mit dem Esel.

Wir mieten uns ein PKW, um einen Besuch in Malaga zu machen. Micha trifft hier die ehemalige Kollegin Anne-Kathrin mit der er Flüchtlingshilfe in Thessaloniki tätigte. Sie studiert gerade in Malaga. Anschließend bummeln wir noch ein wenig durch die Altstadt und kleine Gassen.

Auf dem Weg nach Malaga fahren wir ein wenig ins Bergland und schauen uns von Ferne eine der “weißen Städte” an. Cómpeta ist einer dieser schönen Orte. Am Aussichtspunkt kann ich mich an den Mosaiken nicht sattsehen.

Auch an anderen Berghängen leuchten die weißen Häuser oder Dörfer in der Sonne. Mancher Kreisel oder Platz irgendwo in der Landschaft ist wunderschön gestaltet.

Ebenso mit einem Leihwagen erkunden wir Benalmádena, eine Stadt hinter Malaga. Der Hafen ist mit prachtvollen Hotels bestückt, der Strand bietet außer Cafés und Souvenir Möglichkeiten zum Sport treiben. Das nutzen die Franzosen meist gerne mit ihrem Boulespiel aus. Wir gehen mehr ins Innere der Stadt und entdecken einen wundervollen botanischen Garten…

…hier gibt es außer herrlichen tropischen Blumen und Bäumen, Gewässern und Skulpturen einen Kakteengarten mit gigantischen Kakteen:

Wusstet ihr, dass die niedlichen grünen Sittiche (Mönchssittiche), die gerne von Touristen und Einheimischen gefüttert werden (vllt um sie danach zu fotografieren) mittlerweile eine Plage sind! Sie vermehren sich rasant, verdrängen einheimische Arten, insbesondere Greifvögel, machen Dreck, verbreiten Krankheiten und ihr Lärm bringt Anwohner um den Schlaf. Während Kammerjäger im fast aussichtslos scheinenden Kampf gegen Ratten und Kakerlaken ihre Kräfte binden, weil die Greifvögel verdrängt wurden, breiten sich in den Bäumen, Parks und Grünflächen fast ungehindert die gefiederten Plagegeister aus.

Ein weiterer netter Ort mit historischen Wurzeln ist Ardales. Leider hatte die Höhle, die wir besuchen wollten, schon geschlossen (letzte Führung um 10:00 Uhr) und auch die nette Kirche oben auf dem Berg konnten wir von innen nicht anschauen. Lediglich das kleine Museum mit prähistorischen Inhalten aus der Zeit der Neandertaler und die Ruinenreste der ehemaligen Burg sind geöffnet. Dafür gabs eine nette Aussicht von oben und in der kleinen Tapas Bar leckere Speisen für uns.

Wusstet ihr warum in manchen Orten mit engen Straßen/Gassen mit Wasser gefüllte Flaschen vor den Haustüren stehen? Wir haben es erfahren: In den engen Gassen stinkt im Sommer der Urin von Hunden/Katzen fürchterlich. Die Plastik Wasserflaschen stehen an den Hausecken, damit die “Spiegelung” die Tiere vom Urinieren abhält.

Ein Ausflug führt uns zu den Embalse de Guadalhorce (Stauseen von Guadalhorce). Sie liegen zwischen den Orten Ardales im Süden und Bobadilla im Norden. In der Nähe bei El Chorro befindet sich auch der berühmte “Camino del Rey”. Es ist ein abenteuerlicher Weg durch Schluchten an Felsen, auf Hängebrücken, 8 km lang, Nervenkitzel pur. Uns war das zu viel. Wir sonnten uns an den Seen, genossen die Sonne und fotografierten von verschiedenen Aussichtspunkten die Schleusen und Staumauern. Es geht uns so gut hier. Wir können so dankbar sein, für jeden Tag, den wir erleben.

Abschließend zeigen wir hier Fotos von einer der schönsten weißen Bergstädte: Fragiliana. Besonders sehenswert ist die historische Altstadt. Hier darf und kann kein Auto fahren, weil es überwiegend mit Treppen auf und abwärts geht. Von ziemlich weit oben können wir bis zum Meer blicken.

Unsere Zeit hier in Torrox Costa ist jetzt bald zuende. Wir hatten eine schöne Zeit und nette Nachbarn. Danke Elke, Conny und Susanne 1 für die lustigen Wochen und den netten Austausch miteinander. Dir Conny nochmal ganz herzlichen Dank für deine viele Hilfe am Knuffel und meinem Fahrrad. Wir hatten alle viel Spaß mit euch und all den anderen, auch besonders mit Rachid. 😁

Mit Jutta und Mario, die nur ein paar Orte weiter entfernt campen, haben wir uns auch ein paar Mal getroffen, öfter als in Deutschland. 😉 Es war immer wieder schön mit Euch. 🥰

Wir hoffen, es hat euch, liebe LeserInnen ein wenig erfreut von unseren Erlebnissen zu erfahren und vor allem zu schauen, welche Schönheiten wir gesehen haben. Bis zum nächsten Blog, seid ❤️lich und lieb gegrüßt von SuMi und Knuffel.


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Kommentare

4 Antworten zu „Andalusien im Winter 2025“

  1. Avatar von Ali Alnaji
    Ali Alnaji

    Dear Susan & Michael.

    How beautiful you are,happiness moves wherever you are

    Ali Alnaj

    🌹🌹🌹🌹

    1. Avatar von Susanne Habert

      Thank you, Ali. ❤️❤️❤️❤️ your friends from Germany, Susanne and Michael 🫶

  2. Avatar von Ingrid
    Ingrid

    Hallo ihr Beiden,
    wunderschöne Bilder, man sieht, dass ihr euch wohl fühlt und es euch gut geht. Mit dem Caminito del rey habt ihr was verpasst. Das sind die Eindrücke von unserer Tour: https://www.komoot.de/tour/1066665643?ref=aso. Die kurzen Haare sehen übrigens hübsch aus, auch wenn ich am Anfang deine Lockenmähne vermisst habe – aber lange Haare sind beim Camping nicht immer praktisch. Weiterhin eine schöne Zeit. Liebe Grüße aus Bad Kreuznach, Ingrid und Herbert

    1. Avatar von Susanne Habert

      H ihr beiden. Jeder muss schauen, was für ihn/sie geht und machbar ist. Micha mit seiner Höhenangst und ich mit schmerzenden Beinen/Füßen, das wäre ne Tortur gewesen… Meine Haare lasse ich wieder lang wachsen, sind mir mittlerweile zu kurz und ich sehne mich nach langen Locken🫣. Schöne Grüße nach Deutschland aus dem warmen Spanien. SUMI

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