Nach fast einem Jahr, in dem wir keine große Reise gemacht hatten – wegen unseres neuen Wohnortes, Mobilheimkauf und – aufstellung, Gartengestaltung etc.- sind wir nun endlich wieder zu einer längeren Reise gestartet. Unser Ziel soll im Südosten sein, aber vorher müssen wir noch ein paar andere Länder durchqueren und besuchen. Lest hier, welche das sind…
…unsere erste Übernachtung findet noch in Deutschland im Ort Vohemstrauß in der Oberpfalz in der Nähe der tschechischen Grenze statt. Es ist ein von der Stadt bereitgestellter kostenloser Stellplatz. Das Schloß ganz in der Nähe ist zwar geschlossen, sieht aber von außen sehr schön aus.
Nach dem Frühstück, nur 10 Minuten Fahrt- und schon sind wir in der Tschechischen Republik. Wir haben entschieden, einen kleinen Schwenker ins Landesinnere zu machen.
Vor vier Jahren waren wir schon einmal hier in Kutná Hora, aber wegen Corona war plötzlich alles geschlossen. Nun besuchen wir dort das “Beinhaus” und die “Kirche Mariä Himmelfahrt”. Auf einem kleinen netten Campingplatz ganz in der Nähe finden wir später die nötige Ruhe für die Nacht.
Wenn man die Bilder des “Beinhauses” mit den vielen Knochen und Schädeln anschaut denkt man, was ist das denn für ein Totenkult. Die Kapelle wurde damals nach dem Mittelalter bewußt auf Grabeshöhe, also in den Keller gebaut.
Nachdem wir den ausführlichen Bericht über die interessante und wechselvolle Geschichte dieser Stätte gelesen haben, erkennen wir, dass hier dem Tod ein guter und würdevoller abschließender Punkt im Leben des Menschen gewidmet wurde. So empfindet man keinerlei Gruseln, sondern weiß, dies ist ein Ort voller Hoffnung und Erwartung.
Wer ausführlich darüber lesen möchte:
https://www.sedlec.info/de/beinhaus/
Tags drauf folgt ein Besuch der Kathedrale Heilige St. Barbara und der historischen Altstadt von Kutná Hora. Interessant ist für uns einmal die Orgel von innen zu sehen.
In Brünn/ Brno (CZ), nach Prag die zweitgrößte Stadt in Tschechien, besuchen wir das unterirdische Labyrinth unter’m Gemüsemarkt; wir hatten es uns interessanter vorgestellt, vielleicht auch deshalb, weil wir in vielen anderen Ländern schon ähnliches kennengelernt hatten.
Die Innenstadt mit altem Rathaus und Gemüsemarkt erleben wir bei strahlendem Sonnenschein.
In Vorbereitung unserer späteren Weiterfahrt nach Rumänien – wo in Europa der größte Anteil der Roma lebt – besuchen wir das weltweit einzige Museum der Roma in Brünn. Es ist schon bedrückend, wie die Roma seit 1.000 Jahren verfolgt und unterdrückt werden.
Deutschland hat ja daran auch einen eher unrühmlichen Anteil. Genauso wie den Juden damals in Deutschland war es den Roma verboten, bestimmte Berufe auszuüben. So blieben ihnen nur wenige Berufe, wie zum Beispiel das Musizieren.
Übrigens – in allen deutschsprachigen Ländern nennen sie sich Sinti. Die Deutschlehrerin, die uns fachkundig durch das Museum begleitete, erklärte uns, dass das Wort “Zigeuner” für “Lügner” steht.
Sprache verrät viel und oft ist es Gedankenlosigkeit, aber es verletzt das Gegenüber…einmal mehr unser Ansporn, in diesem Zusammenhang dieses Wort weiterhin nicht zu benutzen und andere darauf hinzuweisen.
Es sollten viele Besucher in das Museum gehen, denn man erfährt sehr viel und mancher kann hierbei seine Vorurteile abbauen.
Für uns war das ein sehr beeindruckender und lehrreicher Besuch.
Weiter geht es in die Slowakei nach Bojnice. Dort besuchen wir das Schloß Weinitz (Bojnický Zámok) und den angrenzenden schönen Park.
Der Stellplatz auf dem Gelände “Pod Farou” mit angrenzendem Restaurant und großer Kinderspielfläche liegt direkt unterhalb des Schlosses.
“Camping Never Finished“ im Süden der Slowakei bei Hrnčiarska Ves – ein Ort der Ruhe. Wie schon so oft auf unseren Reisen lernen wir immer mehr die kleinen inhabergeführten Plätze zu schätzen: Klein, überschaubar, sehr freundliche Inhaber, angenehme Preise (wo wir dann gerne auch noch Trinkgeld dazu geben) und ein besonderes Flair – so wie hier.
Jana und Anton haben hier dieses kleine Naturerlebnis geschaffen. Es ist nach dem Lärm der Großstädte soooo wohltuend, Tag und Nacht wirklich nichts – außer Vögel und den Wind – und am Abend die Grillen zu hören. Der Weg zurück zur Hauptstrasse nach Verlassen des Platzes stellt unser TrauMobil vor einige Schwierigkeiten: Sehr steil, viele Schlaglöcher auf dem unbefestigten Feldweg, aber wir schaffen es dann trotzdem.
Unser weiterer Weg führt uns nach Košice – hier allerdings ohne Sightseeing (Grund: Micha fühlt sich sehr krank mit Husten, Schnupfen und Erkältung) – es ist aber dafür unser 42. Hochzeitstag. So genießen wir das “nichts-tun-müssen” und hoffen auf Michas Besserung. Am Campingplatz gehen wir dafür im Restaurant lecker essen. Hier am Platz gibt es Lamas zum Betrachten und Streicheln. Selbst denen ist es hier mit über 35 Grad zu warm, während Micha aufgrund seiner Grippe ein wenig friert.
Die Slowakei besteht zu zwei Dritteln aus Bergen (zum Beispiel ist das bekannteste Gebirge die Hohe Tatra mit Gipfeln, die bis über 2600 Meter hoch sind) und das merken wir bei unseren Fahrten. Wenige kleine Dörfer mit teilweise ärmlicher Bebauung, riesige Felder und Wälder, umgeben mit vielen Bergen.
Nachdem Micha wieder gesund ist, verbringen wir doch noch einen Tag in Košice.
Nun geht unsere Reise weiter, wir verlassen die Slowakei und fahren über die Grenze.
Wohin, das erfahrt ihr im nächsten Blog.
Bis dahin
Eure SuMi im TrauMobil
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