Im Mittelpunkt von Spanien liegt die große und schöne Stadt TOLEDO. Auf einem Hügel gelegen erreichen wir die mittelalterliche Stadt, die auch als Stadt der drei Religionen bezeichnet wird entweder zu Fuß oder per Rolltreppen. Toledo ist bekannt für ihre arabischen, jüdischen und christlichen Bauwerke aus dem Mittelalter…
In dieser Stadt lebte auch der berühmte griechische Maler, Bildhauer und Architekt El Greco (1541-1614). Er befasste sich künstlerich hauptsächlich mit religiösen Themen, Porträts und Ikonen. Erst im 19.Jahrhundert hatte er seinen Durchbruch und wurde insbesondere von spanischen Künstlern und Intellektuellen zur Stärkung der nationalen Identität herangezogen. Leider hatte das Museum mit seinen Werken in Toledo zu der Zeit geschlossen. Aber an vielen Wänden hängen Bilder und Inschriften von ihm.
Es geht stets bergauf und manchmal ein wenig bergab, durch viele kleine und schmale Gassen, durch die dennoch die Autos und Kleinlaster hindurchrasen. Fußgänger wie wir, weichen dann schnell in die nächst gelegene Hausnische, um nicht von den Fahrzeugen gegen die Mauern gepresst zu werden. Die spanischen Einheimischen fahren hier echt ohne Rücksicht auf Verluste. Mit unserem TrauMobil wären wir nie im Leben da hindurch gekommen. Zum Glück gibt es unterhalb der Stadt ausreichende und große Parkplätze, die uns sogar die Möglichkeit zum kostenlosen Parken und Nächtigen bieten. Mit unseren Rädern fahren wir dann bis zur Rolltreppe, schließen sie in der Nähe ab und erwandern die von uns ausgesuchten Plätze.
Besondere Gebäude in Toledo
Es gibt einige interessante und große Gebäude, die dem Tourismus geöffnet sind und gegen nicht zu geringen Eintritt besichtigt werden können. Manchmal ärgern wir uns, weil wir das Geld hätten sparen können (oder Bettlern spenden), für das, was uns geboten wird. Aber wir verstehen auch, dass zur Erhaltung dieser Monumente Geld benötigt wird und wollen auch weiterhin so viel wie möglich Neues kennenlernen. Im Folgenden einige Sehenswürdigkeiten:
Die große Kathedrale “Santa Iglesia Catedral Primada de Toledo” – ähnlich wie die vielen Kathedralen, die wir bereits besichtigten, mit viel Gold und Prunk ausgestattet, mit vielen kleinen Kapellen darin, riesigen Orgeln, schönen Deckenmalereien und Verzierungen aller Art.
Hier ist ein Foto der großen Kathedrale im Sonnenschein.
Auch die ehemalige Moschee “El Christo de la Luz” ist sehr schnell besichtigt, denn sie besteht nur aus einem kleinen Vorraum und dem dahinter befindlichen Kapellenraum. Auch hier wieder kein Mobilar, lediglich eine Art Altar und das Kreuz Christi, an den Wänden Malereien, die ebenfalls wieder von der christlichen Kirche vorgenommen wurden. In der Stadt entdecken wir aber auch noch einige Spuren und Werke der arabischen Bauweise.
Die große Festung “Alcazar” trohnt über allem auf dem Berg mit ihren vier Türmen. Das Bauwerk aus dem 16. Jh und ehemals befestigter Königspalast, beherbergt heute ein Militärmuseum. Wir waren deshalb nicht drin. Stattdessen hatten wir vom Park gleich dahinter einen grandiosen Blick auf den Fluß Tajo und die nette Gegend drum herum.
Es gibt viele schöne kleine und größere Parks mit einigen Statuen, meist Kinderspielplätzen und reichlich Sitzgelegenheiten. Wir nutzen manche davon, um unser mitgebrachtes Picknick zu essen oder uns einfach in der Sonne ein paar Minuten eine Auszeit vom vielen Gehen zu gönnen. Cafés und Restaurants gibt es unzählge in Toledo und gerade in der Siestazeit (Mittags zwischen 13 und 16 Uhr) werden sie von Touristen wie Einheimischen gerne aufgesucht. In den meisten Cafés gibt es unter vielen Torten auch Marzipankuchen!
Toledo, die Marzipanstadt!
Ähnlich wie in Deutschland das Lübecker Marzipan sehr bekannt ist, so heißt es, ist das “Mazapán de Toledo” weltbekannt. Durch die vielen Mandelbäume in Spanien war dies früher ein guter “Ersatz” für Süßwaren und wurde später zu einem beliebten Handwerk, das Käufer und Genießer (wie mich) aus allen Ländern findet. In der Geschichte von Toledo steht, dass die Herstellung von Marzipan bereits vor dem 12. Jh begann, zuletzt aber im Mittelalter, als es durch die Hungersnot kein Brot mehr gab. Die Nonnen im Kloster “San Clemente” hatten nur noch Mandeln und Zucker und versuchten daraus Brot zu machen. Mit dem zuckersüßen “Brot” konnten die Menschen die Belagerung der Mauren überstehen. Danke, welch leckere Idee. Klar, dass ich auch mal nasche.
Am großen Hauptplatz Zocodover wird in jeder Bäckerei und jedem Café Marzipan angeboten.
Ebenso von diesem Platz fahren etliche Linienbusse, Sightseeingbusse und eine kleine Touristik-Bahn, die wir nach dem langen Laufen durch die Stadt noch nutzen, um noch ein paar besondere Fotos von der Stadt zu machen (siehe Titelbild) und um noch Interessantes über Toledo zu erfahren. Zum Beispiel gibt es heute im ehemaligen Krankenhaus "Santa Cruz" ein Museum, in dem auch Werke von El Greco ausgestellt sind. Von außen sieht das Museum schön aus, leider ist es auch gerade geschlossen. Die Aussicht auf die Stadt auf dem Berg vom Aussichtspunkt auf der anderen Seite des Flusses ist grandios.
Auch der Schriftsteller “Miguel de Cervantes” lebte eine Zeit in Toledo, der Hauptstadt von Kastilien-La Mancha. Sicher schrieb er hier seinen Weltliteratur-Klassiker Don Quijote von La Mancha. Überall stehen Statuen von Don Quijote und auch vor den Toren von Toledo gibt es etliche “Mühlendörfer”.
Was wir sonst noch erlebten…
Bevor wir nach Toledo kamen,nach unserer Rückkehr von Deutschland nach Valencia, fuhren wir noch einmal ans Meer nach Cullera, schließlich ins Landesinnere und halten in Chinchilla de Monte-Aragón, (alte Burg, Höhlenhäuser) Hier noch ein paar Fotos davon.
Dann nach Mota del Cuervo (Mühlen) und nach Alcázar de San Juan (Pizzeria, Eis, Turm "Torreon del Gran Prior")
Bei den Mühlen lernen wir den Künstler kennen, der aus Altmetall und Eisen filigrane und interessante Figuren schafft und unterhalten uns mit ihm. Seine Werke sind uns jedoch zu teuer und zu groß für unser TrauMobil. – Die Pizzeria in Alcazár de San Juan hat nicht nur günstige und leckere Pizza, sondern ist eingerichtet wie ein Museum, voll, bunt und ausgefallen. Den Turm haben wir bestiegen und das Eis war lecker. Hier eine kleine Diashow, einfach auf den rechten Pfeil klicken
Und wo waren wir nach Toledo?
Über die Berge und das Gebirge Sierra de Gredos (2592 m.ü.M.) bei Sotillo de la Adrada, Barraco und Villanueva de Avila (für uns als höchste Fahrt durch die Serpentinen mit ca. 1520 m.ü.M.) gelangen wir schließlich noch in die Universitätsstadt Salamanca. Hier noch ein paar fotografische Eindrücke von den Bergdörfern.
Die Stadt Salamanca, (Weltkulturerbe) mit vielen internationalen Studenten und lebendigem Charakter beeindruckt uns ebenso wie die anderen schönen Städte in Spanien. Es gibt wieder viel zu besichtigen, z.B. hoch oben auf den Türmen der Doppel-Kathedrale (Alte und Neue K.), die skurrile Fassade der Universität, das “Muschelhaus” (Casa de las Conchas – mit 300 Muscheln), die alte Fußgänger-Brücke (Puente Romano), das Kunstmuseum im Jugendstil (Casa Lis) und nicht zuletzt hinter dem schönen Rathausplatz (Plaza Mayor) das “Street Art” Viertel (Galeria Urbana) mit etlichen kreativen Fassadengemälden. Salamanca liegt nahe an der Grenze zu PORTUGAL und das wird bald unser nächstes Ziel sein. Hier noch eine Diashow von unseren schönsten Eindrücken in Salamanca.
Es ist immer wieder schön, auf den kleinsten Plätzen hoch in den Bergen ein paar Wohnmobilisten zu treffen, so kommen wir zwischendurch ins Gespräch mit Menschen aus der Schweiz, Holland, Frankreich und England und natürlich den Spaniern. So macht das Reisen Spaß und nun grüßen wir ganz herzlich aus unserem TrauMobil.
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